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Der Landkreis Angerburg war ein Landkreis in Ostpreußen, der 1818 gegründet worden ist und bis 1945 bestand.

Gebiet[]

Der Landkreis Angerburg umfasste am 1. Januar 1945:

  • die Stadt Angerburg
  • sowie 70 weitere Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern
  • und 3 Gutsbezirke (Forsten).

Verwaltungsgeschichte[]

Königreich Preußen[]

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. September 1818 der Kreis Angerburg im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Preußen (nicht: Ostpreußen).

Dieser umfasste die Kirchspiele:

  • Angerburg (Stadt- und Landgemeinde),
  • Benkheim,
  • Buddern,
  • Engelstein,
  • Großgarten (seit 1887)
  • Kanitz (seit 1897)
  • Kruglanken,
  • Kutten,
  • Rosengarten (mit Filia Doben).

Das Landratsamt war in Angerburg.

Seit dem 3. Dezember 1829 gehörte der Kreis – nach dem Zusammenschluss der bisherigen Provinzen Preußen (nicht: Ostpreußen) und Westpreußen – zur neuen Provinz Preußen mit dem Sitz in Königsberg i. Pr.

Norddeutscher Bund / Deutsches Reich[]

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte die Provinz Preußen (und somit auch der Landkreis Angerburg) zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Nach der Teilung der Provinz Preußen in die neuen Provinzen Ostpreußen und Westpreußen wurde der Kreis Angerburg am 1. April 1878 Bestandteil Ostpreußens.

Am 10. August 1876 wurden die Landgemeinden Alt Gurren und Neu Gurren und der Gutsbezirk Gurren aus dem Kreis Darkehmen in den Kreis Angerburg eingegliedert. Der Gutsbezirk Broszeitschen trat vom Kreis Angerburg zum Kreis Darkehmen.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Angerburg entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke bis auf zwei aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum selben Zeitpunkt wurde der Gutsbezirk Serwillen aus dem Kreis Rastenburg in den Kreis Angerburg eingliedert.

Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Angerburg entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Ende Januar 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee erobert und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Heute gehört es zu Polen.

Die Patenschaft für den ehemaligen Landkreis Angerburg übernahm nach dem Krieg der Landkreis Rotenburg (Wümme).

Kommunalverfassung[]

Der Landkreis Angerburg gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinde Angerburg, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständigem Wegfall – in selbständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle Gemeinden. Die bisherige Stadtgemeinde Angerburg führte jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 die im Deutschen Reich gültige Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Ortsnamen[]

1938 fanden im Kreis Angerburg in großem Umfang germanisierende Umbenennungen von Ortsnamen statt. Dazu gehörten:

  • Brosowen: Hartenstein (Ostpr.),
  • Grodzisko: Schloßberg (Umbenennung 1925)
  • Grondischken: Gronden
  • Groß Pillacken: Steinwalde (Umbenennung 1923)
  • Groß Sakautschen: Großsackau
  • Groß Sawadden: Großbudschen
  • Jorkowen: Jorken,
  • Olschöwen: Kanitz,
  • Popiollen: Albrechtswiesen,
  • Possessern: Großgarten,
  • Prinowen: Primsdorf,
  • Przytullen: Kleinkutten,
  • Sobiechen: Salpen.

Weblinks[]

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